Artikelsammlung
Fast jeden Tag gibt es neue Beiträge zur Kitakrise in Berlin und deutschlandweit. Hier haben wir einige Artikel und TV-/Radiobeiträge zusammengetragen, bei denen wir mitgewirkt haben oder die wir als besonders interessant im Kontext des Kitaplatz- und Erzieher*innenmangels erachten. Ein Update erfolgt in Kürze!
Außerdem haben wir den Pressespiegel zur Kitaplatzklage, die Petitionsübergabe und die die große Kitakrise Demo gesondert gesammelt.
Aktuelle Beiträge zum Thema Kita(krise) finden Sie auch auf unserer Facebook-Site unter www.facebook.com/KitakriseBerlin/.
Fernsehbeiträge
RTL berichtet am 7.11.2018 darüber, wie verzweifelt Eltern sind, die sogar einen ‚Finderlohn‘ für Kitaplätze zahlen.
Sat.1 Frühstückfernsehen hat am 29.03.2018 Mitglieder von Kitakrise Berlin interviewt, in ihrem Beitrag über den Kitaplatzmangel und die Kitasuche in Berlin:
Marie und Friederike sind seit kurzem Mütter. Doch das Kinderglück wird getrübt. Es ist für die beiden unmöglich einen freien Kita-Platz zu bekommen. Ein Problem, das Eltern im ganzen Land zur Verzweiflung bringt.
Zeitungsartikel
Die taz berichtet über Christine Kroke, das Gesicht der Change.org – Kampagne für mehr Kitaplätze am 07.05.2018. Christine Kroke erzählt der taz, was uns und sie persönlich antreibt eine Demo am 27.05.2018 mit mittlerweile über 3000 potentiellen Teilnehmenden zu organisieren:
Kroke ist wütend, und ihr Ärger stößt auf Widerhall – endlich, möchte man sagen: Die Kitaplatzsuche ist in Berlin seit Langem ein Kampf um die besten Wartelistenplätze, doch die Eltern beschränkten sich bisher darauf, sich einander auf Spielplätzen ihr Leid zu klagen. Jetzt gehen sie auf die Straße, vernetzen sich, und reiben sich neben Job und Kind und Kitaplatzsuche in Orga-Teams für Demos auf. Kroke sagt, sie hat ihre Kitaplatzsuche inzwischen in einer Excel-Tabelle organisiert, zwei bis drei Stunden täglich verbringt sie mit dem Updaten der Datei. Genauso viel Zeit steckt sie in die Vorbereitung der Demo, für die sich auf Facebook inzwischen über 2.000 potenzielle TeilnehmerInnen interessieren.
Der Kommentar „Hebammen, Kita-Plätze Warum Eltern immer um alles betteln müssen“ am 29.04.2018 in der Berliner Zeitung von Sabine Rennefanz spricht uns aus der Seele:
Warum dieses Desinteresse? Warum wird alles, was mit dem Anfang des Lebens zu tun hat, so gering geschätzt? Warum wird einerseits dauernd gefordert, dass Frauen alles schaffen, Kinder, Karriere, und gleichzeitig so wenig getan, um das umzusetzen? – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/30087634 ©2018
Ein tolles Portrait über die Initiatorin Elise Hanrahan von Kita Krise Berlin gibt es in der Berliner Morgenpost vom 29.04.2018:
Wütend macht sie dabei die Politik, die die Probleme kleinrede und Fehler über Jahre ignoriert habe. Wenn gesagt werde, „man habe alles getan und fühle sich in seiner Politik bestätigt, empfinde ich das als Frechheit. Wer so etwas behauptet, ist nicht kompetent in seinem Amt.“
Nächster Schritt nach der Berlin-Demo soll ein bundesweiter Protest sein – bis den Eltern jemand zuhört und die Politik reagiert. Auf ihre bisherigen Ergebnisse ist das Team um Elise Hanrahan schon mächtig stolz. „Wir haben durch die Planung schon viel erreicht. Aufmerksamkeit, das Gefühl von Solidarität. Politiker kommen unter Druck, äußern sich. Mir wurde von einer Mutter mal gesagt, sie dachte, sie sei in ihrem Kampf allein. Jetzt weiß sie, dass wir viele sind.“
Wenn fehlende Kitaplätze dazu führen, dass der Fachkräftemangel auch in anderen Branchen sich verschärft: das Beispiel Lehrerinnen greift der Tagesspiegel am 28.04.2018 auf:
Eltern finden keinen Betreuungsplatz für ihre Kleinkinder, das hat direkte Auswirkungen auf Schulen, unter anderem auf Jungmanns Anstalt. Zu Beginn des neuen Schuljahrs und dann wenige Wochen nach Unterrichtsbeginn sollen insgesamt drei Lehrerinnen aus ihrem Erziehungsurlaub wieder an die Schule zurückkommen. Ihre Abwesenheit durch die Schwangerschaft war mitverantwortlich für den enormen Unterrichtsausfall im vergangenen Schuljahr. Insgesamt sind an der Leber-Schule zur Zeit sieben Lehrerinnen im Erziehungsurlaub oder schwanger.
Aber diese drei Pädagoginnen haben Jungmann schon mitgeteilt: „Wir finden keinen Kitaplatz.“ Alle drei wohnen in Gegenden, in denen der Kitaplatz-Mangel besonders groß ist. Wenn die Mütter keinen Platz für ihre Kinder finden, bleiben sie zu Hause. Und damit reißen sie Lücken, denn drei Lehrer werden im Sommer die Leber-Schule verlassen.
Am 26.04.2018 waren wir bei der GEW zu Gast zum Fachgespräch über den Fachkräftemangel. Die Pressemitteilung finden Sie hier.
Wie dringend die Lage in den Kitas und Schulen inzwischen ist, machten zahlreiche Wortbeiträge von Erzieher*innen und Eltern deutlich. „Die Gruppen in Kitas und Schulen sind übervoll. Qualitätsstandards können nicht mehr eingehalten werden. Der Senat kann dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen!“, betonte Oliver Görs vom Landeselternausschuss (LEA). „Ich will mich als Mutter nicht zwischen Kita-Platz und Kita-Qualität entscheiden müssen“, sagte Katharina Queisser, aus dem Vorstand des Landeselternausschusses Kita (LEAK).
Ann-Mirja Böhm, von der kürzlich gestarteten Elterninitiative „Kitakrise“ berichtete von den dramatischen Notlagen, in die Eltern geraten können, die für ihr Kind keine Betreuung finden. „Stress, Geldsorgen, Zukunftsangst – das Private ist so politisch in diesem Fall“. Böhm ist überzeugt: „Berlin kann es sich nicht länger leisten, seine Erzieher*innen so schlecht zu behandeln!“
Am 25.04.2018 schildert der Berliner Kurier eindrücklich, wie die existenzielle Notlage von berufstätigen Eltern aussieht, wenn die Bezirke die vorrübergehende privat organisierte Kinderbetreuung nicht finanzieren:
Was der enorme Kitaplatz-Mangel in Berlin mit den Eltern macht, zeigt das Beispiel von Mutter Lea-Kristin Martin (30). Schon in der Schwangerschaft suchte sie für ihren Sohn Santino Lucca (15 Monate) einen Platz und findet bis heute keinen. Um die Tagesmutter zu bezahlen, räumte sie ihr Konto leer. Das Bezirksamt übernimmt bisher die Kosten nicht. Die Mutter hat kein Geld mehr. – Quelle: https://www.berliner-kurier.de/30069726 ©2018
In der BZ am 23.04.2018 ist Kita Krise Berlin die Titelstory! Mehrere Artikel rund um das Thema und unseren Protest sind in der Ausgabe/ Online zu finden.
Rund 3.000 Kita-Plätze fehlen in der Hauptstadt. Hauptproblem: keine Erzieher. Doch die Eltern in Berlin wollen das nicht länger hinnehmen – und planen eine Demo am 27. Mai.
Berliner Eltern fordern mehr Geld für Erzieher, um den Beruf attraktiver zu machen, einen besseren Betreuungsschlüssel, mehr Räume für Kitas durch Investition in den sozialen Wohnungsbau. „Viele Kitas müssen schließen, weil sie sich steigende Mieten in Privathäusern nicht leisten können”, sagt Elise Hanrahan (32), die die Demo organisiert.
Wann kommt das Kita-Suchsystem?
Außerdem wollen die Eltern, die sich für den Protest zusammengeschlossen haben, ein zentrales Kitaplatz-Suchsystem. Die Zettelwirtschaft mit Wartelisten, die unterschiedlichen Anmeldeformen per Brief, Telefon oder Online-Formular würden sowohl den Eltern als auch den Kitas unnötige Mehrarbeit machen.
RBB24 hat eine Serie zur Kitaplatzsuche, die verschiedene Aspekte beleuchtet. Den ersten Teil kann man hier nachlesen.
„Denken Sie schon mal über eine Klage nach!“
Sie sind auf Kitaplatzsuche? In Berlin? Das hier ist das schlimmste Jahr aller Zeiten, sagen die Erzieher und die Medien. Doch was heißt das für mich? Mein Sohn ist gerade geboren und ich lebe im Zentrum der Kampfzone. Ein Tagebuch aus der Kita-Krise.
Der Tagesspiegel berichtet am 22.04.2018 über die drastischen Folgen des Kitaplatzmangels für Kinder und der Brisanz des Fachkräftemangels unter Erzieher*innen:
Man mag einwenden, dass es kaum noch eine Profession in Deutschland gibt, die nicht auf dem Weg zum Mangelberuf ist. Dass Handwerker, IT-Fachleute und Altenpfleger ebenfalls unersetzbar sind und entsprechendes Augenmerk verdienen. Nur – es wird für all diese Berufe noch weniger Nachwuchs geben, wenn es nicht gelingt, die steigende Zahl von Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern und aus Familien ohne Deutschkenntnisse durch eine exzellente Frühförderung in die Lage zu bringen, einen guten Schulabschluss zu schaffen und überhaupt ausbildungsfähig zu werden.
Am 22.04.2018 berichtet die BZ über unseren Protest: Die Kitakrise zerstört nicht nur die schöne Elternzeit sondern bedroht ganz real Existenzen:
„Die Zeit drängt. Wir wollen und müssen den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz erfüllen“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Sie kündigte „befristete Überbelegungen“ in Kita-Gruppen an.
Erziehermangel ist Hauptproblem
Dagegen laufen die Berliner Eltern jedoch Sturm. Mutter Christine Kroke: „Noch mehr Kinder in bestehende Kitas zu quetschen, löst das Problem nicht, sondern verschlimmert es nur. Das ist ein fatales Signal und wird dafür sorgen, dass sich die Situation weiter zuspitzt. Die Kita-Krise ist auf den Erziehermangel zurückzuführen.“
Berlin plant den Betreuungsschlüssel aufzuweichen. Die Berliner Morgenpost berichtet am 19.04.2018.
Berliner Kitas sollen ein Kind mehr pro Gruppe bekommen Der Kita-Betreuungsschlüssel wird kurzfristig erhöht. In der Senatsverwaltung gibt es jetzt eine „Taskforce Kita“.
Auch der Tagesspiegel schreibt über die neue Taskforce Kita und die Abschottung einzelner Berzirke bei der Platzvergabe am 19.04.2018:
Wer klagt, wird bevorzugt
[…] Grundlage für eine Vergabe innerhalb des Kontingents ist demnach, dass ein Kitagutschein vorliegt und dass der Termin, ab dem ein Rechtsanspruch bestand, bereits verstrichen ist. Das allein reicht aber nicht für eine bevorzugte Vergabe. Darüber hinaus müssen die Eltern bereits einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gestellt haben oder aber sie müssen nachweisen können, dass „eine konkret geplante Arbeitsaufnahme nicht möglich ist“, heißt es in dem Schreiben.
In der Berliner Morgenpost geht es am 18.04.2018 um #Mittefirst und #Xhainfirst – Kitas der Eigenbetriebe sollen nur noch an Bezirkseigene Kinder Plätze abgeben, nachdem Tageseltern schon vorher dazu aufgerufen waren.
Wegen der Kita-Not schotten sich Berlins Bezirke ab
Freie Plätze in den Eigenbetrieben von Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg gibt es nur noch für Kinder, die dort gemeldet sind.
Die GEW wurde am 17.04.18 vom neues deutschland interviewt und erklärt dass über Zulagen eine sofortige Lohnerhöhung von Erzieher*innen möglich sei:
Die Ausbildung neuer Erzieher braucht Zeit. Was wir jetzt aber brauchen, sind Sofortmaßnahmen. Berlin muss seine Erzieher besser bezahlen und Berufserfahrung besser anerkennen! Das geht niedrigschwellig und unabhängig vom Bund. Durch Zulagen könnten die Gehälter schnell angehoben werden. Grundschullehrer verdienen demnächst 500 Euro mehr – das muss mindestens auch für Erzieher gelten. Das ist fair. Zudem muss der Senat per Gesetz die Tarifflucht bei den freien Kita-Trägern bekämpfen.
Was verdienen Erzieher*innen eigentlich. Die Tagesschau #kurzerklärt hat dazu am 12.04.2018 recherchiert.
2578 Euro brutto – so viel bekommt eine Erzieherin, die gerade angefangen hat, im öffentlichen Dienst pro Monat. Das heißt aber nicht, dass alle Berufseinsteiger in der Kita so viel verdienen. Es gibt regionale Unterschiede. Und 2016 arbeitete nur rund ein Drittel aller Kita-Beschäftigten bei öffentlichen Einrichtungen. Der Großteil war bei freien Trägern angestellt. […] Der durchschnittliche Einstiegslohn von Erzieherinnen – und natürlich auch von Erziehern – bei allen Trägern liegt laut einer Studie bei 2110 Euro brutto. Bei einer 38-Stunden-Woche. Aber: Sehr viele Erzieherinnen und Erzieher arbeiten gar nicht Vollzeit. Sechs von zehn arbeiten in Teilzeit. Oft auch ungewollt. Sie verdienen also auch weniger.
Artikel in der Berliner Zeitung am 10.04.2018 über zwei der Organisatorinnen in unserem Team. Wir stellen übrigens ergänzend fest, dass zwar oftmals Mütter* die unbezahlte Elternzeit verlängern – natürlich sind auch Väter* von der Kitakrise betroffen:
Sie denken dabei nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Erzieher. Die zentralen Forderungen lauten: Lohnsteigerungen für Erzieherinnen, ein besserer Betreuungsschlüssel, mehr Kita-Räume durch Investitionen in den sozialen Wohnungsbau – und, ganz wichtig, ein zentrales Platz-Suchsystem, um Eltern und Kitas zu entlasten. Es ist beim Thema Kinderbetreuung die größte Protestwelle seit vielen Jahren, und der Unmut wächst. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29989972 ©2018
Zusammenfassung verschiedener Artikel im Tagesspiegel zur Kitakrise Berlin Mitte am 06.04.2018:
„Was hilft die kostenlose Kita, wenn man keine Kita hat?“, fragt Elise Hanrahan, Mutter von zwei kleinen Kindern aus Mitte, und bringt die Kitaplatz-Misere auf den Punkt, die Berlin, die Babyboom-Stadt gerade erlebt.
Artikel im Tagesspiegel vom 04.04.2018 über unsere Motivation eine Demo zu organisieren:
Rund 3000 Kita-Plätze fehlen in der Hauptstadt, der Mangel an Erziehern trifft immer mehr Familien. Nun begehren Berlins Kita-Eltern auf: Am 27. Mai wollen sie demonstrieren.
Zur Situation von Eltern, die keinen Kitaplatz finden und die Change.Org Kampagne, beschrieben im Tagesspiegel am 02.04.2018:
Wie Berlins Eltern um Kitaplätze kämpfen: Alex Jones und Christine Kroke sind zwei von tausenden Eltern in Berlin, die keinen Kitaplatz finden. Die Suche bestimmt ihr Leben – und das ihrer Kinder.
Über das Angebot der Berzirksämter in Berlin die private Betreuung des Nachwuchses finanziell zu bezuschussen bis ein Kitaplatz gefunden wird, berichtete die Berliner Zeitung am 15.03.2018, dazu gibt es auch einen passenden Kommentar.
Das zuständige Jugendamt räumte ein, dass es derzeit so gut wie keine freien Plätze gebe. Doch machte ihnen die Mitarbeiterin zu Jahresbeginn ein Angebot, zunächst mündlich. Der Bezirk werde der Familie eine monatliche Pauschale von etwa 400 Euro zahlen. „Betreuungszuschuss“, nannte die Mitarbeiterin das. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29870258 ©2018
Im Tagesspiegel am 13.03.2018 kommen verschiedene Personen zu Wort, die die (vorrübergehende) Überbelegung von Kitas kommentieren:
Größere Kita-Gruppen? Das wäre „Massenaufbewahrung“In Berlin fehlen viele Betreuungsplätze. Gruppen also vergrößern? Die Idee eines Stadtrats würde aus Sicht einer Kita-Leiterin nicht funktionieren.
Wenn die Klage auf einen Kitaplatz der letztmögliche Schritt ist – um einen Kitaplatz zu bekommen, aber auch um die Politik wachzurütteln, dazu haben die BZ und Bild berichtet am 24.02.2018:
Eigentlich wollte Katharina Mahrt schon wieder arbeiten. Doch weil sie keinen Kitaplatz findet, muss sie ihre Elternzeit verlängern. Um ihren Kleinen doch noch unterzubringen, zog sie nun vor Gericht.
Teresa Bücker hat bereits 2017 einen interessanten Artikel zu Vereinbarkeitsproblemen von Familie und Beruf auf Edition F verfasst, erschienen am 18.05.2017:
300.000 Kleinkinder und ihre Eltern warten vergeblich auf einen Kitaplatz. Doch eine lustige, verlängerte Elternzeit ist das nicht. Keine Betreuung zu finden kann existenzbedrohend sein.