Eltern, die wegen fehlender Kitaplätze arbeitslos werden, sind kein Einzelfall

KH_SandraBL_045Unsere Veranstaltung  „Eltern helfen Eltern – Kitaplatzklage & CO“ am Samstag den 10.11.2018 in Neukölln wird von der Rechtsanwältin für Arbeitsrecht, Autorin, Kitagründerin und Smart-Mama-Bloggerin Sandra Runge moderiert.

Im Anschluss an den Vortrag zur Kitaplatzklage von Anna Gilsbach wird Sandra Runge beim Roundtable Jugendamt & Arbeitgeber auch ihr fachliches Wissen einbringen, um Eltern zu beraten:

Wie kann die Elternzeit verlängert werden? Kann man das Kind einfach mit zur Arbeit nehmen, wenn man keinen Kitaplatz findet? Wie sieht es mit Kündigung oder Abmahnung aus, wenn man keinen Kitaplatz findet?

Zu den fehlenden Kitaplätzen und den Folgen für Eltern erklärt Rechtsanwältin Sandra Runge:

Erst wird 2013 vollmundig der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz eingeführt, dann kommen Eltern gegenüber ihrem Arbeitgeber in Erklärungsnot, weil sie nicht wissen, wo sie zum Jobstart nach der Elternzeit ihr Kind unterbringen sollen. Die Elternzeit mal eben schnell zu verlängern funktioniert leider nicht immer. Insbesondere dann, wenn nur ein Jahr Elternzeit angemeldet wurde, muss der Arbeitgeber zustimmen – häufig passiert das Gegenteil. Aber das ist noch nicht alles: Schlimmstenfalls werden befristete Arbeitsverträge nicht verlängert oder durch eigene oder Arbeitgeber-Kündigungen beendet. Dass ist kein Drama-Geschwätz, ich weiß es aus erster Hand. Eltern, die bei der Bundesagentur für Arbeit Schlange stehen, weil sie keinen Kinderbetreuungsplatz gefunden haben, sind keine Einzelfall-Exoten.

Sandra Runge hat auf ihrem Blog smart-mama bereits einmal zusammengefasst, was die Kitakrise für Eltern bedeutet.  Für Sandra Runge ist klar, dass Eltern ohne Kitaplatz auf vielen Ebenen das Nachsehen haben:

Für viele Eltern bedeutet der nicht vorhandene Kitaplatz außerdem Einbußen beim Elterngeld-Partnerschaftsbonus. Die 25-30 Stunden Arbeit in der Woche, die beide Elternteile parallel 4 Monate arbeiten müssen, um in den Genuss des Bonus zu kommen, funktionieren nicht ohne Betreuungsplatz. Es hat eben nicht jeder ein Oma, die mal schnell um die Ecke kommt und einspringt. Die ersehnte und familienpolitisch gewollte partnerschaftliche Aufteilung von Job und Kinderbetreuung? Eine Farce. Stattdessen kommt Post von der Elterngeldstelle ins Haus geflattert, mit der Aufforderung das Elterngeld für den Partnerschaftsbonus zurückzuzahlen“

Foto: Katja Harbi

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